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Warum stillen auch Yoga ist.


Viele Mütter berichten aus den ersten Wochen, dass sie nichts anderes gemacht haben als gestillt. Ja, so ist auch meine Erfahrung bzw. meine Wahrnehmung gewesen. Als Yogini ist mir dabei bewusst geworden, dass auch Stillen Yoga ist.


Yoga ist nicht nur Pranayama oder Asanas. Yoga findet nicht nur auf der Matte statt. Yoga, vor allem Bhakti Yoga, findet immer statt. Unser ganzes Leben, jeder Tag kann von uns mit Hingabe und Liebe gelebt werden. Gerade in der ersten Zeit, wenn ein Baby das Leben neu bereichert, ist Hingabe und Liebe besonders wichtig. Ein Baby braucht nicht viel, außer wahrer Liebe und der Bereitschaft der Eltern sich dem neuen Lebensabschnitt voll hinzugeben.


Bhakti Yoga ist das Yoga der Liebe und Hingabe. Genau diese beiden Eigenschaften machen das Stillen aus. Ganz viel Liebe – zum Kind – zu dem Wunder was da in den eigenen Armen liegt – zu dem Moment – zum eigenen Körper. Sich in dem Moment wirklich hinzugeben, alles zu genießen, ist ein wichtiger Bestandteil vom Stillen.

Am Anfang ist das Stillen noch neu, vielleicht funktioniert noch nicht alles so, doch diese innigen Momente mit dem eigenen Baby sind wunderschön. Die Momente in denen sich die Frau dem Baby zu wendet. Die volle Aufmerksamkeit beim Kind und beim Stillen ist, sind wunderschön. Genau in diesen Momenten gibt sich eine Frau voll und ganz hin. Auch das Baby spürt die Liebe der Mutter. Es fühlt die Hingabe der Mutter für dieses gemeinsame Erlebnisse. Auch das ist Yoga.

Mir hat der Gedanken sehr geholfen, dass ich jedes Mal, wenn ich stille auch Yoga mache. Den wenn mich am Ende des Tages einer gefragt hat: Und was hast du heute den ganzen Tag gemacht? So konnte ich antworten: Yoga 😊 Oder es kam die Antwort: Ich habe mich mit Liebe und Hingabe meinem Baby gewidmet.


Hat sich das Stillen eingespielt. Wurden die ersten Hürden genommen, kommen auch schon die nächsten Herausforderungen. Wie bei allen Herausforderungen im Leben kann es helfen sich immer wieder bewusst zu werden, dass alles nicht von dauern ist und wieder geht. Alles kann mit Liebe angenommen werden. Durchhalten, atmen und genießen, ist ein schöner und hilfreicher Ansatz für das Stillen oder auch Füttern von Neugeborenen oder Babys.

Ich weiß noch wie entzündet meine Brustwarzen waren. Kompressen und Silber-Hütchen haben mir körperlich geholfen. Mental war der Tipp einer Freundin sehr wertvoll. „Halte durch, es lohnt sich.“ Ich habe durchgehalten und es lohnt sich. Die gleichen Erfahrungen habe ich auch schon beim Yoga gemacht. Manchmal möchte ich eine Asana einfach nur beenden. Mein Körper möchte die Position nicht mehr halten, doch auch da gilt es durchzuhalten. Sich bewusst zu werden, es ist nicht von dauern. Es steckt viel mehr in einem als man vermeintlich glaubt. Ja, alles ist Yoga 😊

Viele Mütter stillen innerhalb der ersten 6 Monate ab. Die Babys fangen an zu schreien, ein Still-Streik droht oder andere Herausforderungen wie Milchstau können Gründe für ein vorzeitiges Abstillen sein. Doch wird Stillen als ein Bestandteil vom Yoga gesehen. Eine Möglichkeit das Leben vollkommenanzunehmen, sich diesem hinzugeben und es einfach zu lieben, fällt die Meisterung dieser Herausforderungen einfacher. So sind meine Erfahrungen. Ich habe immer wieder die Momente so angenommen, wie sie sind. Dies hat den Stress, die Zweifel und auch die Unsicherheit reduziert.


Jede Frau ist mit ihrem Baby ein einmaliges Team. Ein Team, was am Anfang noch zusammenwachsen muss. Ein Team, was viel im Leben gemeinsam erleben und meistern wird. Wie bei jedem Team gibt es unterschiedliche Meinungen, unterschiedliche Wahrnehmungen, unterschiedliche Erwartungen und auch unterschiedliche Erfahrungen. Die Mutter kümmert sich um ihr Kind. Sie nimmt es an sowie es ist. Sie füttert oder stillt es in dem ersten Lebensmonaten. Gerade das Stillen ist eine einmalige Erfahrung für das neue Team. Es bietet beiden die Möglichkeit Momente der Nähe, Verbundenheit und Geborgenheit zu spüren. Momente, die wir auch aus dem Yoga kennen. Momente in den wir uns mit Mutter Erde verbinden. Momenten in den wir uns geborgen und sicher fühlen. Ebendiese Momente und Gefühle können wir unserem Baby geben, vor allem in den ersten Wochen, beim Stillen, beim Füttern, beim Kuscheln.


Stillen als Yoga zu betrachten, hat mir mental in einigen Situationen weitergeholfen. Mein Geist wurde ruhiger und gelassener. Ich habe die Gegebenheiten angenommen. Die hat unter anderem zu einer wundervollen Beziehung zwischen mir und meinem Sohn geführt. Es hilft mir immer wieder in Situationen, die ich als belastend empfinden kann, zu meiner Mitte zu finden. Das gibt meinem Sohn Sicherheit, Vertrauen und Ruhe. Fundamentale Eigenschaften, die sich in den ersten Lebensmonaten entwickeln.

Nicht jeder ist ein Yogi oder Yogini. Nicht jeder kann mit dem Ansatz beim Stillen etwas anfangen. Doch jedem kann bewusst sein oder werden, dass Stillen wertvolle, einmalige und innige Momente zwischen Mutter und Kind sind. Habe den Mut dich auf diese Form von Yoga einzulassen. Es tut dir und deinem Baby gut.



Abschließend möchte ich noch auf einige wichtige Aspekte beim Stillen eingehen.

- Stillen ist für die Bindung zwischen Mutter und Kind wichtig

- Muttermilch ist die beste Ernährung für dein Kind

Muttermilch wird von deinem Körper gezielt für dein Kind individuell zusammengesetzt. Du wirst es vielleicht kaum glaube, doch die Brust lernt in der Zeit mit. Durch die Bakterien im Mund deines Babys wird die Milch individuell zusammengesetzt. Auch verändert sich die Zusammensetzung abhängig von dem Wetter oder anderen Gegebenheiten. Ist es besonders warm, wird die Milch dünnflüssiger, um den erhöhten Flüssigkeitsbedarf des Babys zu erfüllen. Auch verändert sich die Zusammensetzung im Laufe der Monate, um den erhöhten Kalorienbedarf des Babys zu erfüllen. Es ist ein Wunder der Natur!

- Stillen ist eine wunderbare Möglichkeit, um einige Pfunde der Schwangerschaft loszuwerden.

Durch das Stillen erhöht sich der Kalorienbedarf der Mutter um ungefähr 500 Kalorien pro Tag. Gerade in der Zeit ist es wichtig diesen Bedarf durch entsprechend gesunder Lebensmittel zu decken. Gleichzeitig ist es eine wunderbare Möglichkeit zur „alten“ Figur ohne Diät wieder zurückzukehren.


Natürlich spricht vieles für das Stillen, doch gibt es auch viele Mütter, die nicht stillen. Das ist vollkommen in Ordnung. Jeder darf für sich die Entscheidung treffen was besser für den eigenen Körper, für das Kind und auch für die aktuelle Lebenssituation ist. Frei nach dem Motto „Alles kann, nichts muss!“


Ich wünsche dir, dass du den für euch passenden Weg findest!






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